Bevor man aber behauptet, daß der Fossilbefund so datiert und interpretiert
wurde, daß er zu der Annahme einer Evolution paßte, sollte man sich
daran erinnern, daß die Schichtenfolge und deren relative Datierung von Menschen
aufgestellt wurde, die an eine göttliche Schöpfung glaubten. Das geschah
lange bevor Darwin seine Theorie formulierte (vgl. beispielsweise Moore [1973] oder
die letzten Seiten von Dawson [1868].
Warum stimmen die Erdzeitalter weltweit überein? Wie kann man die
weltweite Übereinstimmung zwischen 'scheinbaren' geologischen Zeitaltern und
verschiedenen (davon unabhängigen) radiometrischen und nichtradiometrischen
Datierungsmethoden erklären [e.g., Short et al, 1991]?
Warum sind die Fossilien in den geologischen Schichten so angeordnet, daß
deren Reihenfolge zu einer Evolution paßt? Ökologische Zonierung,
hydrodynamische Sortierung und unterschiedliche Fluchtstrategien können folgende
Befunde nicht erklären:
Warum stimmen Hinweise auf die Lebensbedingungen innerhalb und nicht zwischen
den Schichten überein? Fossile Pollenkörner sind einer der wichtigsten
Hinweise auf unterschiedliche Schichten. Jede Pflanze hat charakteristische Pollenkörner,
und wenn man weiß, welche Pflanzen diesen Pollen gebildet hatten, kann man
leicht ermitteln, welche klimatischen Bedingungen in den Lebensräumen herrschten,
in denen die Pollen abgelagert wurden. Wie konnten die Pollenkörner durch das
Wasser der Sintflut so geschichtet werden, daß der Klimabefund für jede
Schicht unterschiedlich ist?
Höhlensysteme. [James & Choquette, 1988]
Wie kann eine globale Flut mit erodierten Schichten vereinbart werden? Hierbei
handelt es sich um Strukturen, die dadurch entstehen, daß eine Anzahl von
Sediment-Schichten extensiv verändert (z.B., gekippt) und erodiert wurde, bevor
ein zweiter Satz von Schichten darauf abgelagert wurde. Für ihre Bildung scheinen
daher zumindest zwei Ablagerungs-Perioden (mehr, falls mehr als eine erodierte Schicht
vorliegt) mit langen Zeiträumen dazwischen erforderlich zu sein, in denen die
Deformation, Erosion und Verwitterung erfolgten.
Wie enstanden Berge und Täler? Viele sehr hohe Gebirge bestehen aus
Sedimentgestein (der Gipfel des Mount Everest besteht aus Tiefsee-Kalkstein er enthält
Fossilien von Schlangensternen, die den Ozean-Boden besiedeln [Gansser, 1964]).
Wenn diese Schichten während der Flut gebildet wurden, wie erreichten sie ihre
derzeitige Höhe, und wann entstanden die Tälern zwischen den Bergen durch
Erosion? Dabei ist zu bedenken, daß viele Täler eindeutig durch Gletscher
geformt wurden. Hierbei handelt es sich um einen sehr langsamen Vorgang.
Wann entsanden die Batholiten aus Granit? Einige dieser Strukturen sind
in ältere Sedimente eingedrungen und haben jüngere Sedimente auf ihren
erodierten Oberflächen. Es dauert sehr lange, bis Magma zu Granit abkühlt,
außerdem erodiert Granit sehr langsam [Vgl. z.B. Donohoe & Grantham, 1989,
die Kontaktstellen zwischen dem South Mountain Batholith und der Meugma-Gruppe von
Sedimenten beschreiben, neben einigen erodierten Schichten.]
Wie kann eine einzige Flut eine so extrem detaillierte Schichtenfolge verursachen?
Eine Formation in New Jersey ist sechs Kilometer dick. Wenn wir annehmen, daß
diese in 400 Tagen abgelagert wurde und zusätzlich eine Verfestigung seit der
Flut vernachlässigen, mußten 15 Meter Sediment pro Tag abgelagert
werden. Außerdem sind die chemischen Eigenschaften des Gesteins in der geordneten
Schichtenfolge ebenfalls wohlgeordnet, mit großen Unterschieden beispielsweise
im prozentualen Anteil von Karbonat innerhalb weniger Zentimeter in vertikaler Richtung.
Wie kann ein so ordentlicher Prozeß im unruhigen Umfeld einer globalen Flut
erfolgen, die nahezu 15 m Sediment pro Tag ablagern mußte? Wie kann man erklären,
daß eine dünne Schicht karbonatreiches Sediment dreißig Minuten
lang über eine Fläche von 10,000 Quadratkilometern abgelagert wird, gefolgt
von 30 Minuten Ablagerung eines karbonatarmen Gesteins usw. [Zimmer, 1992]?
Wie können Varven entstehen? Die Green River Formation in Wyoming
enthält 20,000,000 Schichten, oder Varven, die identisch mit denen sind, die
auch heute noch in bestimmten Seen abgelagert werden. Pro Jahr entsteht dabei eine
Schicht. Die Sedimente bestehen aus so feinem Material, daß jede Schicht über
einen Monat zum Sedimentieren brauchte.
Wie konnte eine Flut übereinander geschichtete fossile Wälder ablagern?
Aufschlüsse, die ein Dutzend oder mehr gut ausgebildete Wälder, übereinander
geschichtet zeigen -- alle mit aufrechten Stämmen, an der Wuchsstelle befindlichen
Wurzeln und einer wohlausgebildeten Bodenschicht -- findet man an vielen Stellen.
Ein Beispiel, die Joggins Schicht entlang der Bucht von Fundy, zeigt eine fortlaufende
Schicht, 2750 m dick (entlang einer 48 km langen Meeres-Steilküste) mit übereinander
liegenden autochthonen Wäldern, einige davon durch hunderte von Metern dicke
Schichten getrennt. Einige Wälder wiesen sogar Spuren von Waldbränden
auf [Ferguson, 1988. Weitere Beispiele in: Dawson, 1868; Cristie & McMillan,
1991; Gastaldo, 1990; Yuretich, 1994.]. Kreationisten weisen auf Baumstämme
hin, die in einem See unterhalb Mt. St. Helens versinken. Das sei angeblich ein
Beispiel dafür, wie eine Flut senkrecht stehende Baumstämme ablagern kann.
Eine solche Ablagerung durch eine Flut kann die Wurzeln, den Boden, die Schichtung
und andere Eigenschaften nicht erklären, die man dort findet.
Wo blieb all die Wärme? Wenn alle Erdschichten innerhalb eines Jahres
abgelagert wurden, dann müssen alle Ereignisse, die darin dokumentiert sind,
ebenfalls innerhalb eines Jahres abgelaufen sein. Einige derselben setzen beträchtliche
Wärmemengen frei.
Weitere Andere möglicherweise recht ergiebige Wärmequellen sind
der radioaktive Zerfall (einige Kreationisten fordern, daß die Zerfallsraten
während der Flut höher als heute waren, um die übereinstimmenden
radiometrisch gemessenen Daten zu erklären); Zersetzung von Biomasse (beachten
Sie die Wärme, die in Komposthaufen frei wird) und Kompression der Sedimente.
Außer durch den Verlust der Atmosphäre kann die Erde nur durch Abstrahlung
ins Weltall Wärme abgeben. Außerdem kann die Erde nicht nennenswert mehr
Wärme abstrahlen, als sie von der Sonnenstrahlung erhält, solange sie
nicht wesentlich heißer ist, als das heute der Fall ist (die Erde befindet
sich momentan sehr dicht am thermischen Gleichgewicht). Wenn nicht viele Millionen
Jahre zur Abstrahlung der Wärme zur Verfügung gestanden hätten, wäre
die Erde so heiß, daß kein Leben auf ihr möglich wäre.
Wie schon im Abschnitt 5 gezeigt wurde, hätten alle Mechanismen, die zur
Verursachung der Sintflut vorgeschlagen wurden, mehr als genug Energie produziert,
um die Ozeane zu verdampfen. Diese oben genannten zusätzlichen Faktoren machen
das Problem nur noch schlimmer.
Wie wurden die Kalkablagerungen gebildet? Sehr viel Kalkstein besteht
aus den Skeletten Zillionen mikroskopisch kleiner Meerestiere. Einige Ablagerungen
sind tausende von Metern dick. Lebten alle diese Tiere, als die Flut begann? Wenn
nicht, wie kann dann die wohlgeordnete Folge der Fossilien in den Schichten erklärt
werden? Etwa 1.5 x1015
Gramm Kalziumkarbonat werden zur Zeit jährlich auf dem Meeresboden abgelagert
[Poldervaart, 1955]. Auch wenn man von einer 10 mal so hohen Ablagerungsrate für
5000 Jahre vor der Flut ausginge, würde das nur etwa 0,02% der Kalkablagerungen
ergeben.
Wie konnte eine Sintflut Kreide abgelagert haben? Kreide besteht hauptsächlich
aus den Resten von Planktern die einen Durchmesser von etwa 700 bis 1000 Angström-Einheiten
aufweisen [Bignot, 1985]. So kleine Objekte sedimentieren etwa 0,0000154 mm/s [Twenhofel,
1961]. Im Jahr der Flut wären sie daher nur etwa einen halben Meter weit abgesunken.
Wie konnte die Sintflut Schichten von festem Salz ablagern? Solche Schichten
sind manchmal mehrere Meter breit, mit Schichten dazwischen, die marine Fossilen
enthalten. Solche Ablagerungen entstehen offensichtlich, wenn Salzwasser keinen
Zufluß mehr hat und dann verdampft. Diese Schichten können mehr oder
weniger zufällig irgendwann in der Geschichte der Erde entstehen und haben
dann charakteristische Fossilien auf beiden Seiten. Sollten diese Fossilien ebenfalls
während einer katastrophalen Flut abgelagert worden sein, gibt es, wie es scheint,
nur zwei Möglichkeiten:
(1) die Salzschichten wurden zur gleichen Zeit abgelagert, während es zu Beginn
der Flut sehr heftig regnete, oder
(2) das Salz gelangte später dorthin. Ich vermute, daß beide Alternativen
unüberwindliche Schwierigkeiten für eine Theorie einer Ablagerung der
geologischen Schichten und ihrer Fossilien durch eine Sintflut darstellen [Jackson
et al, 1990].
Wie konnten die Sedimente in der kurzen Zeit seit der Sintflut umkristallisiert
und plastisch deformiert werden? Das gestreckte Kiesel-Konglomerat im Death
Valley National Monument (Wildrose Canyon Rd., 15 Minuten südlich vom Highway
190) beispielsweise enthält Kiesel aus einem Flußbett, die in Quarzit
metamorphosierten und auf das 3- oder Mehrfache ihrer Original-Länge gesreckt
wurden. Plastisch verformte Gesteine sind häufig um Salz-Quellen herum angeordnet
[Jackson et al, 1990].
Wie wurden die Hämatit-Schichten abgelagert? Nach der Standard-Theorie
wurden diese abgelagert, bevor die Erdatmosphäre größere Mengen
an Sauerstoff enthielt. Sie könnten mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in einer
sauerstoff-reichen Umgebung entstehen.
Wie kann die Mineralisierung von Fossilien erfolgen? Unter Mineralisierung
versteht man die Ersetzung des ursprünglichen Materials durch andere Mineralien.
Reste von Trilobiten sind normalerweise mineralisert, und, in verschiedenen Lagerstätten
sind die Fossilien der gleichen Arten aus unterschiedlichen Mineralien zusammengesetzt.
Wie kann eine Sintflut die Genauigkeit von "Korallen-Uhren" erklären?
Der Mond verringert langsam die Rotationsenergie der Erde. Daher sollte die
Erde in der entfernten Vergangenheit schneller rotiert haben, was bedeuten würde,
daß ein Tag weniger als 24 Stunden hatte, und es hätte mehr Tage pro
Jahr gegeben. Das Alter von Korallen kann durch die Zahl der "täglichen"
Wachstumsringe pro "jährlichem" Wachstumsring bestimmt werden. Korallen
aus dem Devon beispielsweise, weisen mehr als 400 Tage pro Jahr auf. Es gibt eine
äußerst hohe Korrelation zwischen dem "angenommenen Alter"
eines breiten Spektrums von Fossilien (Korallen, Stromatolithen und einigen anderen
-- gesammelt aus verschiedensten Schichten auf der gesamten Erde) und der Zahl der
Tage pro Jahr, die ihre Wachstumsringe aufzeigen. Die Übereinstimmung zwischen
diesen Uhren und radiometrischen Messungen ist etwas schwer als das Ergebnis von
unglücklichen Zufällen während einer 300 Tage dauernden Flut zu erklären
[Rosenberg & Runcorn, 1975; Scrutton, 1965; Wells, 1963].
Wo lebten die als Fossilien bekannten Tiere? Schadewald [1982] schreibt:
"Robert E. Sloan, ein Paläontologe der Universität
von Minnesota, hat die Karroo-Formation untersucht. Er bestätigt, daß
die fossilen Tiere eine Größe zwischen der einer Eidechse und der einer
Kuh aufweisen, die Durchschnittsgröße war etwa die eines Fuchses. Eine
Minute Arbeit mit einem Taschenrechner zeigt, daß, falls man die 800 Milliarden
Tiere in der Karroo-Formation wieder zum Leben erwecken könnte, 21 derselben
auf jedem Acre Land ständen. Wir nehmen (vorsichtig geschätzt, wie ich
denke) an, daß die Karroo-Formation 1 Prozent aller Land-Wirbeltier-Fossilien
enthält. Dann müßten, als die Flut begann, 2100 Tiere auf einem
Acre gelebt haben, von der Spitzmaus bis zum riesigen Dinosaurier. Für einen
Nicht-Kreationisten sieht das etwas übervölkert aus."
Selbst wenn genügend Platz für alle großen Tiere vorhanden gewesen
wäre, die man nur noch fossil kennt, wie konnten diese in einem stabilen Ökosystem
vor der Flut zusammenleben? Montana allein hätte eine Vielzahl von Pflanzenfressern
unterhalten haben müssen, die um Größenordnungen zahreicher war
als alles, was bisher beobachtet wurde.
Woher kam all das organische Material, das man fossil findet? Es gibt
1.16 x 1013 Tonnen abbaubare Kohlereserven, und mindestens 100 Mal so
viel nicht gewinnbares organische Material in Sedimenten. Ein üblicher Wald,
auch wenn er die gesamte Erde bedeckte, würde nur 1.9x 1013 Tonnen
liefern .[Ricklefs, 1993, p. 149
Wie erklärt man die relative Häufigkeit von Fossilien wasserlebender
Tiere? Eine Sintflut hätte alles gleichmäßig bedeckt, daher
sollten landbewohnende Lebewesen etwa so häufig (oder sogar häufiger,
weil die Kreationisten vermuten, daß vor der Flut die Landfläche größer
war) wie wasserbewohnende sein. Nun stammen aber die weitaus meisten Fossilien von
Flachwasser-Bewohnern.
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