4. Versorgung der Tiere

Besondere Nahrungsansprüche Viele Tiere, vor allem die Insekten, benötigen ganz besondere Nahrung. Koalas, beispielsweise, brauchen Eukalyptus-Blätter und Seidenraupen fressen nur Maulbeerblätter. Es gibt tausende von Pflanzen-Arten (das gilt vermutlich für die meisten Pflanzen), die für zumindest eine Tierart die einzige Nahrungsquelle darstellen. Wie bekam Noah alle diese Pflanzen an Bord und wo lagerte er diese?

Andere Tiere sind reine Fleischfresser und einige derselben haben sich auf bestimmte Beutetiere, wie kleine Säugetiere, Insekten, Fische oder wasserlebende Wirbellose spezialisiert. Woher kannte Noah alle diese speziellen Nahrungsmittel und wie konnte er sie besorgen?

Frische Nahrung Viele Tiere benötigen frische Nahrung. Viele Schlangen fressen beispielsweise nur lebendige Nahrung (zumindest muß sie noch warm sein und sich bewegen). Parasitäre Schlupfwespen greifen nur lebende Nahrung an. Die meisten Spinnen erkennen ihre Beute durch die Vibrationen, die sie erzeugen [Foelix, 1996]. Die meisten pflanzenfressenden Insekten brauchen frische Nahrung. Blattläuse sind selbstverständlich nicht in der Lage, welke Blätter anzusaugen. Wie gelang es Noah, alle diese Nahrungsquellen frisch zu halten?

Konservierung der Nahrung / Schädlingsbekämpfung Verderb der Nahrung ist ein größeres Problem auf längeren Reisen; das war zumindest vor der Erfindung der Konservendose und der Tiefkühlung der Fall. Die großen Mengen an Nahrung an Bord der Arche hätten Massenvermehrungen von jeder von hunderten von Vorratsschädlingen (vor allem, weil alle diese Schädlinge an Bord sein mußten) hervorgerufen. Die Feuchtigkeit, die in der Arche geherrscht haben muß, hätte ein ideales Umfeld für Schimmel geboten. Wie verhinderte Noah, daß Schädlinge die Hauptmenge des Futters vernichteten?

Belüftung Die Arche müßte sehr gut belüftet worden sein, um die Wärme, Feuchtigkeit und Abfall-Proudukte (einschließlich Methan, Kohlenstoffdioxid und Ammoniak) der vielen tausend Tiere abzuführen, die in die Arche gezwängt wurden. Woodmorappe (S. 37-42) interpretiert Genesis 6:16 dergestalt, daß sich eine 18-Zoll Öffnung um die gesamt Oberseite zog und behauptet, daß diese, durch leichte Luftbewegung, für ausreichende Ventilation gesorgt hätte. Auf der anderen Seite war die Arche in verschiedene Räume und Decks gegliedert [Gen. 6:14,16]. Wie war es möglich, daß Frischluft durch diese Struktur zirkulieren konnte?

Abfallbeseitigung Allein die Paarhufer hätten täglich Tonnen von Mist produziert. Zumindest die Abfälle des untersten Decks (und wahrscheinlich auch die des mittleren) konnten nicht einfach über Bord geworfen wrden, weil dieses Deck unter der Wasserlinie lag. Der Abfall mußte ein oder zwei Decks hoch getragen werden. Kompostierung könnte das Wachstum des Müllbergs verringert haben, aber auch diese erfordert Unterhaltung. Wie wurde eine so kleine Crew mit so viel Mist fertig?

Auslauf / Haltung der Tiere Die Tiere an Bord der Arche wären in sehr schlechtem Zustand gewesen, wenn sie nicht regelmäßig bewegt wurden (Stellen Sie sich vor, Sie müßten ein ganzes Jahr auf einer Fläche der Größe einer Toilette verbringen). Wie konnten mehrere tausend verschiedene Tierarten regelmäßigen Auslauf erhalten?

Arbeitskräfte für Füttern, Wasserversorgung etc. Wie brachte es eine Crew aus acht Menschen fertig, eine Tieransammlung, die viel größer und unterschiedlicher ist als die in Zoos, zu betreuen, die dafür ein Mehrfaches an Arbeitern haben? Woodmorappe behauptet, daß acht Menschen für 16 000 Tiere sorgen konnten, aber er macht unrealistische und ungültige Annahmen. Folgende Punkte hat er nicht berücksichtigt:

Quellenangaben

Batten, R. Peter, 1976. Living trophies. Thomas Y. Crowell Co., New York.

Foelix, Rainer F., 1996. The biology of spiders, 2nd ed., Oxford University Press, New York. Chpt. 6.

Woodmorappe, John, 1996. Noah's Ark: a feasibility study. Institute for Creation Research, Santee, California.



weiter
nächster 
Abschnitt
zurück
voriger 
Abschnitt
Übersicht
Übersicht