!!! Hinweis !!!
Bei der Übertragung des englischen Originals habe ich mir
selbstverständlich viel Mühe gegeben. Meine Kompetenz
in Geologie ist aber recht begrenzt, vermutlich habe ich viele
Fachbegriffe unzutreffend oder gar falsch übersetzt. Es
bietet sich daher auf jeden Fall an, den englischen
Original-Artikel zu lesen:
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Original-Artikel bei Talk-Origins
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Bevor Sie den Autor beschimpfen, wäre es vielleicht besser, sich erst
mal an mich zu wenden. Vielleicht habe ich nur einen Übersetzungsfehler
gemacht.
Nachtrag 4.11.2003: Inzwischen habe ich selber
einen Beitrag zu Kreationismus
geschrieben, der Sie vielleicht auch interessieren könnte.
Selbstverständlich können Sie mir jederzeit Kritik,
Anregungen oder was auch immer Sie wünschen, zukommen
lassen:
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an Thomas Waschke (Übertragung)
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an Mark Isaak (Autor, bitte in englischer
Sprache)
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Anmerkung: Der Text ist viel zu
lang, um ihn in Ruhe OnLine lesen zu können. Sie
haben die Möglichkeit, den gesamten Text (incl.
aller Graphiken) als Zip-Datei auf ihren Rechner zu
laden.
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Was ist Kreationismus?
Copyright © 2000 by Mark Isaak
(Mails bitte in englischer Sprache)
[Last Update: May 30, 2000]
Nachtrag 4.11.2003: Inzwischen
habe ich selber einen Beitrag
zu Kreationismus geschrieben, der Sie vielleicht auch interessieren könnte.
Inhaltsverzeichnis
Trotz der Tendenz vieler Menschen, alle Kreationisten in die eine
Gruppe und Evolutionisten in eine andere zu stellen, bezieht sich
'Kreationismus' auf ein weites Spektrum von Auffassungen. Dieser
Artikel gibt eine kurze Einführung in kreationistische
Positionen. Er versucht, das Spektrum der kreationistischen
Auffassungen (und auch etwas von der Vielfalt evolutionistischer
Auffassungen) aufzuzeigen, er bleibt aber eher an der
Oberfläche. Zusätzlich zu den Positionen werden einige
einflussreiche Leute, Organisationen, Bücher, und
Zeitschriften aufgeführt , welche die genannten Positionen
vertreten. Interessierte Leser können diesen Hinweise
nachgehen. Schließlich finden Sie zusätzliche
Literaturempfehlungen am Ende dieses Textes.
Die Unterschiede zwischen unterschiedlichen kreationistischen
Auffassungen sind nicht geringfügig. Die meisten
kreationistischen Auffassungen, die hier beschrieben werden,
schließen sich gegenseitig aus, und oft sind deren
Unterschiede untereinander so groß wie ihre Unterschiede
zur Evolutionsvorstellung. Viele Kreationisten wenden sich
genauso sehr gegen andere Kreationisten wie sie sich gegen
Evolutionsbefürworter wenden. Morris beispielsweise widmet
die letzten 20% seines Buches "Scientific Creationism"
Angriffen auf anderen Formen von Kreationismus (Morris 1985).
Teil 1 dieses Artikels untersucht unterschiedliche
christlich-kreationistische Positionen, weil das Christentum in
seinen verschiedenen Ausprägungen bei weitem die
verbreitetste Religion in den Vereinigten Staaten ist
(Kreationismus jeglicher Art spielt in anderen Teilen der Welt
nur eine geringe Rolle). Weil Kreationismus fließend in
Evolution übergeht befasst sich Teil 1 auch mit
Evolutionsvorstellungen. Teil 2 betrachtet nicht-christlichen
Kreationismus und einige weitere Ursprungsvorstellungen.
Kreationistische Vorstellungen, die im Lauf der Geschichte
vertreten wurden und nicht-kreationistischer
Anti-Evolutionismus werden hier nicht betrachtet (Hinweise
finden Sie aber im Abschnitt 'Literaturempfehlungen').
Teil 1: Das Kontinuum
Schöpfung/Evolution im christlich orientierten
Kreationismus
Schöpfung und Evolution bilden keine Gegenpole, sondern die
Enden eines Kontinuums, die meisten kreationistischen und
Evolutionistischen Postitionen lassen sich in dieses Kontinuum
eintragen (Scott 1999). Die aufeinanderfolgenden Schritte, die in
der Abbildung dargestellt wurden, sind unten beschrieben.
Beginng des Kontinumms Schöpfung
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[ Inhaltsverzeichnis ]
Anhänger einer flachen Erde
Anhänger einer flachen Erde glauben, dass die Erde flach und
von einer festen Kuppel oder Firmament bedeckt ist. Wasser
oberhalb des Firmaments waren die Quelle für die Sintflut.
Dieser Glaube beruht auf einer wortwörtlichen Interpretation
der Bibel, beispielsweise Stellen wie die "vier Säuen der
Erde" und dem "Erdkreis". Wenige Menschen vertreten diese extreme
Auffassung, aber es gibt sie.
-
International Flat Earth Society, Box 2533, Lancaster, CA.
-
Charles K. Johnson
[ Übersicht ]
Geozentrismus
Geozentristen akzeptieren eine kugelförmige Erde, streiten
aber ab, dass die Sonne im Mittelpunkt des Sonnensystems steht
oder dass sich die Erde bewegt. Wie bei den Anhängern der
Flachen Erde kam das Wasser der Sintflut aus der Höhe
über einem soliden Firmament. Die Grundlage ihres Glaubens
ist eine wortwörtliche Interpretation der Bibel. "Das ist
überhaupt keine Interpreation, das ist, was die Worte sagen"
(Willis 2000). Sowohl die Anhänger einer flachen Erde als
auch die Geozentristen gehen von der Kosmologie der alten
Hebräer aus. Geozentrismus ist heutzutage nicht besonders
verbreitet, aber ein Geozentrist (Tom Willis) half dabei, das
Grundschul-Curriculum in Kansas zu verändern und dabei
Hinweise auf Evolution, Erdgeschichte und naturwissenschaftliche
Methodenlehre zu entfernen.
Junge-Erde-Kreationismus
Junge-Erde Kreationisten (JEK) fordern eine wortwörtliche
Interpretation der Bibel als Grundlage ihres Glaubens. Sie
glauben, dass die Erde 6.000 bis 10.000 Jahre alt ist, dass alle
Lebewesen in sechs 24-Stunden-Tagen geschaffen wurden, dass Tod
und Verfall durch Adams und Evas Sündenfall in die Welt
kamen und dass die Geologie im Rahmen der Sintflut betrieben
werden muss. Sie erkennen jedoch eine kugelförmige Erde und
ein heliozentrisches Sonnensystem an. Junge-Erde-Kreationisten
machten die moderne Bewegung des wissenschaftlichen Kreationismus
bekannt, indem sie die Lehren von George McCready Price, eines
Sieben-Tage-Adventisten, übernahmen und diese in The
Genesis Flood (Whitcomb & Morris 1961)
veröffentlichten. JEK ist vermutlich die einflussreichste
Form des heutigen Kreationismus.
-
Institute for Creation Research (ICR), El Cajon, CA.
-
http://www.icr.org/
Henry Morris (emeritierter Präsident), John D. Morris
(Präsident), Duane Gish, Steven A. Austin, Larry
Vardiman, Kenneth B. Cumming, Andrew Snelling, ...
Whitcomb, John C. & Henry M. Morris, The Genesis Flood
(The Presbyterian and Reformed Publishing Co., Philadelphia,
PA, 1961)
Morris, Henry M., Scientific Creationism (Master Books,
Green Forest, AR, 1974, 1985)
Newsletter: Acts & Facts (enthält Back to Genesis
and Impact)
-
Answers in Genesis (AIG), Florence, KY.
-
http://www.answersingenesis.org/
Ken Ham
Zeitschrift: Creation Ex Nihilo
-
Creation Research Society (CRS), St. Joseph, MO.
-
http://www.creationresearch.org/
D. Russell Humphreys, Wayne Friar, Donald B. DeYoung, Eugene
F. Chaffin
Zeitschrift: Creation Research Society Quarterly
-
Creation Science Evangelism, Pensacola, FL.
-
http://www.drdino.com/
Kent Hovind
-
Carl Baugh
-
Creation Evidences Museum, Glen Rose, TX.
[ Übersicht ]
Omphalos
Das 'Omphalos'-Argument, das erstmals in einem Buch dieses Titels
von Philip Henry Gosse (1857) vorgestellt wurde, geht davon aus,
dass das Universum zwar vor kurzer Zeit geschaffen wurde, aber in
der Art und Weise, dass es alt aussieht, ja sogar, dass es
notwendig ist, dass es alt erscheint. Diese Position erscheint in
einigen heutigen Schriften von Junge-Erde-Kreationisten. Whitcomb
& Morris (1961, S. 232) vertreten beispielsweise die
Ansicht, dass die ursprünglichen Böden der Erde so
geschaffen wurde, dass sie alt aussehen. Diese Position wird
manchmal dadurch lächerlich gemacht, dass man
vorschlägt, das Universum sei erst letzte Woche erschaffen
worden und sähe nur älter aus.
[ Übersicht ]
Alte-Erde-Kreationismus
Die Alte-Erde Kreationisten erkennen die Beweise für eine
alte Erde an, glauben aber trotzdem, dass sie von Gott geschaffen
wurde, und sie gründen ihren Glauben auf die Bibel. Es gibt
einige unterschiedliche Weisen, wie diese Religion mit der
Naturwissenschaft vereinbart werden kann.
-
American Scientific Affiliation, Ipswich, MA.
-
(Diese Gruppen bestehen meist aus
Alte-Erde-Kreationisten-Mitgliedern, aber sie weisen
niemanden ab und in ihren Reihen findet man auch
Junge-Erde-Kreationisten und Anhänger einer theistischen
Evolution)
http://asa.calvin.edu/index.html or
http://www.asa3.org/index.html
Zeitschriftl: Perpsectives on Science and Christian
Faith
[ Übersicht ]
Lückentheorie
Diese Kreationisten vertreten die Ansicht, dass es einen langen
Zeitraum zwischen Genesis 1:1 und Genesis 1:2 gab, nach dem Gott
die Welt innerhalb von 6 Tagen schuf. Diese Ansicht
ermöglicht sowohl eine alte Erde als auch eine besondere
Schöpfung, wie sie in der Bibel steht.
-
Armstrong, Herbert W., Mystery of the Ages. Dodd, Mead, New
York, 1985
-
Jimmy Swaggart
[ Übersicht ]
Theorie der unterschiedlichen
Tageslängen
Diese Kreationisten interpretieren jeden Schöpfungstag als
einen langen Zeitraum, der sogar aus Tausenden bis Millionen von
Jahren bestehen kann. Sie sehen Parallelen zwischen der Abfolge
von Ereignissen, wie sie in Genesis 1 dargestellt sind und den in
den Naturwissenschaften gängigen Auffassungen. Die Theorie
der unterschiedlichen Tageslängen war im 19. und frühen
20. Jahrhundert populärer als der Lücken-Kreationismus.
-
Anonymous, Life--How Did It Get Here? By Evolution or
Creation? (Watchtower Bible and Tract Society of New York,
Brooklyn, NY, 1985)
[ Übersicht ]
Fortdauernde Schöpfung
Die Theorie der andauernden Schöpfung ist heutzutage die
verbreitetste Form des Langzeit-Kreationismus. Sie erkennt die
meisten Erkenntnisse der Naturwissenschaften an, das geht so
weit, dass der Big Bang als Beleg für die
Schöpfungsmacht Gottes betrachtet wird, viele Erkenntnisse
der modernen Biologie werden dagegen abgelehnt. Anhänger
einer fortdauernden Schöpfung glauben üblicherweise,
dass Gott die "Arten" von Lebewesen nacheinander schuf, in der
zeitlichen Abfolge, die uns im Fossilbefund überliefert ist,
behaupten aber, dass die neueren Arten erschaffen wurden und
daher nicht von älteren Arten abstammen.
Intelligentes Design
Schöpfung durch einen intelligenten Designer lässt sich
auf Paley's Argument, dass Gottes Schöpfung anhand der
Eigenschaften der Lebewesen erkannt werden können (Paley
1803). Die moderneren Varianten berufen sich auf die
Komplexität der Lebensformen und unterschieden sich kaum
grundlegend von Paley's Argument, aber die Begründungen sind
bei weitem komplizierter geworden und stammen nun vornehmlich aus
der Mikrobiologie und der mathematischen Logik.
Die Schöpfung durch einen intelligenten Designer ist vor
allem ein Sammelbecken für anti-evolutionistische
Positionen, in dem sich Kreationisten jeglicher Couleur
versammeln können, um die wissenschaftliche Methodik im
allgemeinen anzugreifen (CRSC, 1999). Ein gemeinsamer
Glaubensgrundsatz der Schöpfung durch einen intelligenten
Designer ist, dass jeglicher Glaube an eine Evolution
philosophischem Materialismus entspricht.
-
Discovery Institute, Seattle, WA.,
-
Center for Renewal of Science and Culture (CRSC)
http://www.discovery.org/crsc/index.html
Phillip Johnson, Michael Behe, William Dembski, Paul Nelson,
Jonathan Wells, Stephen C. Meyer.
Zeitschrift: Origins & Design
Behe, Michael, Darwin's Black Box (Free Press, NY, 1996)
Dembski, William, The Design Inference (Cambridge University
Press, Cambridge, UK, 1998)
Johnson, Phillip, Reason in the Balance (Inter-Varsity,
Downers Grove, IL, 1995)
-
Davis, Percival & D. H. Kenyon, Of Pandas and People
(Haughton, Dallas, TX, 1989)
[ Übersicht ]
Evolutionistische Kreationisten
Evolutionistischer Kreationismus unterscheidet sich von der
Theistischen Evolution lediglich in seiner Theologie, nicht in
seiner wissenschaftlichen Grundhaltung. Er geht davon aus, dass
Gott nicht in den Lücken aktiv wird, sondern dass die Natur
ihre Existenz seinem Willen verdankt. Diese Haltung
ermöglicht Interpretationen, die sowohl mit einer
wortwörtlichen Auffassung der Genesis als auch mit
objektiver Wissenschaft vereinbar sind, beispielsweise, indem die
Schöfungshandlungen nicht in der Zeit erfolgten, die wir
kennen, und dass Adam nicht der erste Mensch im biologischen
Sinne war, sondern die erste geistbegabte Lebensform.
Theistische Evolution
Nach Auffassung der theistischen Evolutionisten schafft Gott
durch Evolution. Theistische Evolutionisten unterscheiden sich in
ihrer Auffassung, wie stark Gott in diesen Prozess eingreift. Sie
akzeptieren die meisten Ergebnisse der modernen
Naturwissenschaften, aber führt Gott für einige
Ereignisse jenseits des Rahmens der Naturwissenschaften, wie die
Erschaffung der menschlichen Seele, ein. Diese Position wird auch
vom Papst und den verbreitetsten protestantischen Vereinigungen
vertreten.
-
Teilhard de Chardin, Pierre, The Phenomenon of Man
(HarperCollin, San Francisco, 1959, 1980)
[ Übersicht ]
Methodisch
materialistische Evolution
Materialistische Evolution unterscheidet sich von der
Theistischen Evolution dadurch, dass sie davon ausgeht, dass Gott
nicht aktiv in die Evolution eingreift. Sie ist dennoch nicht
notwendigerweise atheistisch, beispielsweise glauben viele
materialistische Evolutionisten, dass Gott die Evolution in Gang
setzte. Materialistische Evolution kann man in methodischen und
philosophischen Materialismus trennen. Methodischer Materialismus
beschränkt sich darauf, die Natur mit Naturgesetzen zu
beschreiben, er macht keinerlei Aussagen über das
Übernatürliche, er verkündet weder dessen Existenz
oder seine Bedeutung für das Leben, noch streitet sie diese
ab.
-
Gould, Stephen J., Rock of Ages: Science and Religion in the
Fullness of Life (Ballantine Publishing Group, NY, 1999)
[ Übersicht ]
Philosophisch
materialistische Evolution
Der Philosophische Materialismus behauptet, dass das
Übernatürliche nicht existiert. Er behauptet nicht nur,
dass Evolution ein naturgesetzlicher Prozess ist, sondern dass
das für alles gilt.
-
Richard Dawkins
-
William Provine
[ Übersicht ]
Teil 2: Nicht-christlicher
Kreationismus
Nicht leicht zu
klassifizierende Positionen
Es gibt einige Positionen bezüglich der Ursprungsfrage, die
nicht nahtlos in das obige Kontinuum passen. Sie sind auch nicht
in einer Religion gegründet (obwohl die Position Raels die
Grundlage einer Religion ist). Sie haben geringen Einfluss, aber
sie sollen hier aufgeführt werden, um die zahlreichen
Glaubensrichtungen zu illustrieren, denen Menschen anhängen.
[ Inhaltsverzeichnis ]
Raelianer
Die Raelianer glauben, dass das Leben durch Wissenschaftlern von
anderen Planeten geschaffen wurde. Diese Wissenschaftler besuchen
von Zeit zu Zeit die Erde und werden fälschlicherweise
für Götter gehalten.
Panspermie
Unter Panspermie versteht man die Auffassung, dass das primitive
Leben, in Form von Bakterien oder anderer Mikroben, von anderen
Sternensystemen auf die Erde gelangte. Die anderen Lebensformen
haben sich dann aus diesen entwickelt.
-
Hoyle, Fred & Chandra Wickramsinghe, Evolution from
Space: A Theory of Cosmic Creationism (Simon & Schuster,
NY, 1981)
-
http://www.panspermia.org/
Katastrophische Evolution
Diese Lehre behauptet, dass die Evolution plötzlich
erfolgte, angetrieben durch extreme, weltweite Katastrophen.
-
Velikovsky, Immanuel, Earth In Upheaval (Pocket Books, New
York, 1955)
[ Inhaltsverzeichnis ]
"Wissenschaftlicher"
Kreationismus anderer Religionen
Islamischer Kreationismus
Der zeitgenössische Islam hat eine stärkere Tendenz zu
einer wortwörtlichen Auslegung der Glaubensbücher als
das Christentum. Der Koran wird von fast allen Muslimen für
das direkt überlieferte und unveränderte Wort Allahs
gehalten, während die Genesis als eine verfälschte
Version von Gottes Botschaft betrachtet wird. Die
Schöpfungsberichte im Koran jedoch sind sehr vage und auf
verschiedene Suren (Kapitel) verteilt (2:109-111, 7:52-57,
16:1-17, 40:66-70, 41:9-12, 42:28, 65:12), was natürlich
einen weiten Rahmen für Interpreationen wie die in Kapitel 1
vorgestellten ermöglicht. Der islamische
Junge-Erde-Kreationismus ist direkt aus den USA importiert (Edis
1994).
[ Inhaltsverzeichnis ]
Vedischer Kreationismus
Der Hinduismus geht von einer sehr alten Erde aus. In einem Buch,
das von hinduistischem Gedankengut beeinflusst ist, wird
behauptet, dass anatomisch moderne Menschen schon seit
Jahrmilliarden existieren.
-
Cremo, Michael A. & Richard L. Thompson, Forbidden
Archaeology: The Hidden History of the Human Race (Govardhan
Hill, Inc., San Diego, CA, 1994)
[ Inhaltsverzeichnis ]
Kreationismus der amerikanischen
Indianer
Der Begriff 'amerikanische Indianer' bezieht sich auf hunderte
von Stämmen mit mindestens ebenso vielen
Schöpfungsberichten. Deloria hat aus diesen eine Version des
Kreationismus zusammengestellt, der Elemente aus vielen
ursprünglichen amerikanischen Kulturen enthält. Er
besagt, dass es ursprünglich keinen wesensmäßigen
Unterschied zwischen Mensch und Tier gegeben habe, dass
menschliche Riesen und eine Großtier-Fauna einstmals
zusammen lebten und dass Menschen und Tiere, nachdem Goldenen
Zeitalter durch eine Verwüstung der Erde durch Feuer aus
Vulkanen beendet wurde, schrumpften.
Der Kreationismus der amerikanischen Indianer gelangte
über den Kennewick-Menschen in die amerikanische Politik.
Der Kennewick-Mensch ist ein 9.000 Jahre altes Fossil eines
Kaukasiers, das im Staate Washington gefunden wurde. Dieses
Fossil ist wegen seines hohen Alters und seiner anatomischen
Unterschieden zu den nordamerikanischen Ureinwohnern von
großer Bedeutung für die Anthropologen.
Gemäß den Schöpfungsvorstellungen der
Umatilla-Indianer, nach denen deren Vorfahren schon immer hier
lebten, muss auch der Kennewick-Mensch ein Vorfahr der Indianer
sein. Deshalb steht nach dem Gesetz über den Schutz der
Gräber der amerikanischen Ureinwohner und deren
Rückführung den Umatilla die Entscheidung
darüber zu, was mit diesen Überresten zu geschehen
hat (Morell 1998). Allerdings haben auch Angehörige der
Asatru-Religion Ansprüche angemeldet, die
Rückführung zu stoppen, weil die möglicherweise
europäische Herkunft des Kennwick-Menschen für ihre
religiösen Anschauungen wichtig ist (Anon., 1999). Eine
gerichtliche Eintscheidung zugunsten der Umatilla könnte
die einzige Bundesgerichtsentscheidung seit Jahrzehnten sein,
die eine spezielle Auffassung von Schöpfung gegenüber
einer anderen unterstützt.
-
Deloria, Vine Jr., Red Earth, White Lies: Native Americans
and the Myth of Scientific Fact (Scribner, New York, 1995)
[ Inhaltsverzeichnis ]
Schöpfungsvorstellungen
anderer Kulturen
Mark Isaak stellt hier eine ganze Reihe weiterer
Schöpfungsmythen aus verschiedenen Völkern vor, die
eher zur Illustration der Vielgestaltigkeit der
Schöpfungsvorstellungen dienen sollen. Sollten Sie sich
für diese interessieren, können Sie diese im Original-Artikel
nachlesen. Die meisten dieser Berichte stammen aus (Sproul 1979).
[ Inhaltsverzeichnis ]
Literaturempfehlungen
Elsberry, Wesley E., 1999. Viewpoints on Evolution, Creation,
and Origins.
http://inia.cls.org/~welsberry/evobio/evc/ea.html -- Stellt eine
Klassifizierung von Evolutions- und Schöpfungsvorstellungen
aus einem anderen Blickwinkel vor.
Leeming, David and Margaret Leeming, 1994. A Dictionary of
Creation Myths. Oxford University Press, Oxford and New
York. -- erzählt viele weitere Schöpfungsmythen.
Siehe auch Sproul 1979 in den Quellenangaben.
McIver, Tom, 1992. Anti-evolution: A Reader's Guide to
Writings Before and After Darwin. John Hopkins University
Press, Baltimore, MD. -- ein Nachdruck von McIver's
Anti-evolution: An annotated Bibliography (McFarland,
Jefferson, NC, 1988), der 1850 anti-evolutionistische Arbeiten
kurz vorstellt. James L. Hayward's The Creation/Evolution
Controversy: An Annotated Bibliography (Scarecrow Press,
Lanham, MD, 1998) bezieht sich auf neuere Arbeiten, 393 aus dem
Jahre 1981 oder später. Henry Morris hat eine
unkommentierte Bibliographie von über 125 Büchern von
Junge-Erde-Kreationisten im Novemberheft 1995 von Impact (#269)
veröffentlicht.
Numbers, Ronald L., 1992. The Creationists. Knopf, New
York. -- schildert detailliert die Entwicklung des modernen
Kreationismus.
Scott, E.C., 1997, Antievolution and creationism in the
United States. Annual Review of Anthropology 26: 263-289.
-- stellt detaillierter die unterschiedlichen Typen des
Kreationismus, ihre Geschichte in Bezug auf Prozesse und deren
Einfluss in den U.S. dar. Die unterschiedlichen Strömungen
des Kreationismus werden auch im Kapitel 1 von Robert T.
Pennock's Tower of Babel: The Evidence Against the New
Creationism (MIT Press, Cambridge, 1999).
Young, Davis A., 1988 (1982). Christianity and the Age of
the Earth. Artisan Sales, Thousand Oaks, CA. --Teil 1 gibt
einen historischen Überblick über die christlichen
Einstellungen gegenüber der Geologie.
[ Inhaltsverzeichnis ]
Danksagungen
Folgende Personen haben wertvolle Anregungen gemacht und
frühere Entwürfe korrigiert: John Cole, Paul Heinrich,
John Mark Ockerbloom, John Wilkins, Jon Woolf.
[ Inhaltsverzeichnis ]
Quellenangaben
Anonymous, 1999. Kennewick Man fact sheet.
http://www.runestone.org/kmfact.html, accessed 11 Mar. 2000.
CRSC, 1999. The Wedge Strategy.
http://humanist.net/skeptical/wedge.html
Edis, Taner, 1994 (summer). Islamic creationism in
Turkey. Creation/Evolution 14(1): 1-12.
Gosse, Henry Philip, 1857. Omphalos: An Attempt to Untie the
Geological Knot. J. Van Voorst, London.
Morell, Virginia, 1998. Kennewick Man's trials continue.
Science 280: 190-192.
Morris, Henry M., 1985. Scientific Creationism. Master
Books, Green Forest, AR.
Paley, William, 1803. Natural Theology: Or, Evidences of the
Existence and Attributes of the Deity, Collected From the
Appearances of Nature. Faulder, London.
Scott, Eugenie C., 1999 (Jul/Aug). The creation/evolution
continuum. Reports of the National Center for Science
Education 19(4): 16-17,21-23.
Sproul, Barbara, 1979. Primal Myths: Creation Myths from
Around the World. HarperCollins, New York.
Whitcomb, J.C. & Morris, H.R., 1961. The Genesis Flood:
The Biblical Record and Its Scientific Implications. The
Presbyterian and Reformed Publishing Co., Philadelphia, PA.
Willis, Tom, 2000 (Mar/Apr). The laws of cause and effect,
and the 1st and 2nd laws of thermodynamics have been invalidated
by modern science, part 2. CSA News 17(2): 1-2.
[ Inhaltsverzeichnis ]
Nachtrag 4.11.2003: Inzwischen habe ich selber
einen Beitrag zu Kreationismus
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an Thomas Waschke
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Stand: 28. Juli 2000
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