Leider kann dieses Alter nicht direkt anhand von Proben bestimmt werden, die
ausschließlich von der Erde stammen. Es gibt Hinweise darauf, daß die
Energie, die bei der Zusammenlagerung des Materials, das die Erde aufbaute, dazu
führte, daß die Oberfläche schmolz. Darüberhinaus haben Prozesse
wie Erosion und Recycling der Erdkruste offenbar die gesamte früheste Oberfläche
der Erde zerstört.
Die ältesten Gesteine, die man bisher (auf der Erde) gefunden hat, sind
(mit verschiedenen radiometrischen Datierungsmethoden gemessen) etwa 3,8 bis 3,9
Milliarden Jahre alt. Einige dieser Gesteine sind Sedimente, die wiederum Mineralien
enthalten, die 4,1 bis 4,2 Milliarden Jahre alt sind. Gesteine diesen Alters sind
relativ selten, mindestens 3,5 Milliarden Jahre alte Exemplare wurden in Nordamerika,
Grönland, Australien, Afrika und Asien gefunden.
Wenn diese Werte auch kein Alter der Erde angeben, so liefern sie doch eine Untergrenze
(die Erde muß mindestens so alt sein wie irgendeine Gesteinsschicht auf ihr).
Diese untere Grenze steht zumindest mit dem auf eine andere, von diesen Messungen
unabhängige, Weise ermittelten Wert von 4,55 Milliarden Jahren für das
tatsächliche Alter der Erde in Einklang.
Die direkteste Methode zur Ermittlung des Alters der Erde ist ein Pb/Pb-Isochronen-Alter,
das mit Proben von der Erde und von Meteoriten bestimmt wird. Sie erfordert eine
Messung von drei Bleiisotopen (Pb-206, Pb-207 und entweder Pb-208 oder Pb-204).
Die Meßwerte von Pb-206/Pb-204 werden gegen Pb-207/Pb-204 in ein Diagramm
eingetragen.
Wenn sich das Sonnensystem aus einem gemeinsamen Materievorrat formte, in dem
die Blei-Isotopen gleichmäßig verteilt waren, würden die Startwerte
aller Objekte aus diesem Vorrat einen gemeinsamen Wert in dem Diagramm ergeben.
Im Lauf der zeit werden sich die Mengen an Pb-206 und Pb-207 in einigen Proben
verändert haben, weil diese Isotopen die Endprodukte des Uranzerfalls darstellen
(U-238 zerfällt in Pb-206 und U-235 zerfällt in Pb-207). Das führt
dazu, daß sich die Datenpunkte der Meßreihen der jeweiligen Gesteine
voneinander entfernen. Je mehr Uran relativ zu Blei in einem Gestein vorhanden war,
desto mehr werden sich die Verhältnisse Pb-206/Pb-204 und Pb-207/Pb-204 im
Laufe der Zeit ändern.
Wenn die Quelle, aus der das Sonnensystem entstand,
ebenfalls in bezug auf die Uran-Isotop-Verhältnisse gleichmäßig
verteilt war, sollten alle Datenpunkte der Meßwerte auf einer Linie liegen.
Und aus der Steigung der Geraden könnten wir die Zeit berechnen, die seit der
Trennung des Materie-Vorrats in einzelne Objekte vergangen ist. In Isochron
Dating FAQ (auch in deutscher Übertragung
verfügbar) oder Faure (1986, Kapitel
18) sind die Grundlagen dieser Methode ausführlicher dargestellt.
Ein Anhänger der Junge-Erde-Theorie wird allen oben gemachten 'Annahmen'
widersprechen. Der geschilderte Graph stellt aber ein Test für die Daten selber
dar. Die Annahme, die tatsächlich hinter dieser Theorie steckt, ist, daß
falls diese Bedingungen nicht erfüllt wären, es keinen vernünftigen
Grund gäbe, warum die Daten auf einer Geraden liegen sollten.
Der abgebildete Graph
enthält die Meßdaten von fünf verschiedenen Meteoriten, die unterschiedliche
Uran-Mengen enthielten, einen Meßwert für alle Meteoriten, die kein Uran
enthalten und einen (gefüllter Kreis) für moderene Sedimente der Erde.
Mit freundlicher Genehmigung aus Dalrymple (1986) gescannt |
Die meisten anderen Messungen für das Alter der Erde beruhen auf der Berechnung
eines Alters für das Sonnensystem, indem man Objekte datiert, von denen man
annimmt, daß sie gleichzeitig mit den Planeten gebildet wurden und nicht geologisch
aktiv sind (und deshalb die Hinweise auf ihre Entstehung nicht verloren haben können),
wie beispielsweise Meteoriten.
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Typ |
Datierungen |
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Milliarden Jahre) |
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Chondrites (CM, CV, H, L, LL, E) |
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Carbonaceous chondrites |
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Chondrites (unverändert H, LL, E) |
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Chondrites (H, L, LL, E) |
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H Chondrites (unverändert) |
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H Chondrites |
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L Chondrites (einigermaßen unverändert) |
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L Chondrites |
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LL Chondrites (unverändert) |
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LL Chondrites |
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E Chondrites (unverändert) |
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E Chondrites |
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Eucrites (polymict) |
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Eucrites |
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Eucrites |
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Diogenites |
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Eisen (plus Eisen vom St. Severin) |
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Wie die Tabelle zeigt, stimmen die Messungen mit
unterschiedlichen Methoden an verschiedenen Meteoriten im Alter darin überein,
daß sie ein Alter von etwa 4,5 Milliarden Jahren anzeigen. Beachten Sie bitte,
daß uns die Junge-Erde-Anhänger keine selektive Verwendung von Daten
vorwerfen können -- die obige Tabelle enthält einen signifikanten Anteil
aller Meteoriten, deren Alter mit Isotopen-Methoden bestimmt wurde. Nach Dalrymple
(1991, p. 286) wurden bisher weniger als 100 Meteoriten datiert, 70 von diesen
ergaben Alter mit einer geringen Fehlerquelle.
Die ältesten gemessenen Daten stimmen zudem üblicherweise überein,
wenn sie mit verschiedenen Methoden gemessen werden, ebenso mehrfache Tests mit
verschiedenen Proben.
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Meteorit |
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Milliarden Jahren) |
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Allende |
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Guarena |
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Shaw |
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Olivenza |
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Saint Severin |
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Indarch |
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Juvinas |
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Moama |
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Y-75011 |
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Angra dos Reis |
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Mundrabrilla |
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Weekeroo Station |
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Beachten Sie bitte auch, daß die Alter
der Meteoriten (wenn sie gruppenweise mit der Rb-Sr-Methode gemessen wurden
und wenn eine Probe mit verschiedenen Methoden gemessen wurde) genau mit dem
'Modell-Blei-Alter' des Sonnensystems übereinstimmen, das weiter oben vorgestellt
wurde.
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Übersicht |
Stand: 10. Dezember 1998
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an Thomas Waschke |