Darf die Evolutionslehre nicht mehr hinterfragt werden?
Kommentar zum Zeitartikel "Entwürfe in Gottes Namen" (DIE
ZEIT 30.4.2003)
Nach dem bisherigen Drama um meine MPIZ-Homepage scheint mir der materialistische
Fundamentalismus nicht weniger dogmatisch, intolerant und wissenschaftsfeindlich
zu sein als der religiöse: Statt meine naturwissenschaftlichen Einwände
zur Synthetischen Evolutionstheorie zu diskutieren und zu widerlegen, hat
Herr Kutschera nun zusammen mit Herrn Hölldobler deren Verbot am MPIZ
erreicht. Wenn es sich jedoch nur um "plumpe Argumente" handeln
würde, auf die "einzig biologische Laien" hereinfallen können,
so hätte man diese doch im Interesse der Öffentlichkeit als Paradebeispiele
unzureichender Einwände gegen den Neodarwinismus leicht auf der eigenen
Homepage widerlegen und dann das MPIZ um entsprechende Link-Setzung ersuchen
können.
Was den Wasserschlauch anlangt, so hat Kutschera bislang nichts weiter vermocht,
als diesen "gerade wegen seiner bizarren Fresskünste" autoritär
zu einem Paradebeispiel der Evolution zu bestimmen. Dabei versucht er, den
Zugang zur eigentlichen naturwissenschaftlichen Fragestellung, nämlich
der völlig ungelösten (und der Theorie nachweislich widersprechenden)
Problematik, WIE die hochkomplexe Synorganisation der Saugfalle durch das
neodarwinistische Faktorensystem entstanden sein soll, durch Polemik zu
blockieren ("plumpe Argumente" etc.). In dieser Methode, entscheidende
Fragen durch autoritäre Behauptungen aus der Welt zu schaffen bzw.
durch heftige Polemik den Zugang zu ihnen zu versperren, scheinen sich religiöser
und materialistischer Fundamentalismus zu treffen.
Ich denke jedoch, dass gerade an Kutscheras Behandlung von Utricularia
deutlich wird, wer in flagranti und überdies auch grundsätzlich
beim Evolutionsthema eine "Verquickung von wissenschaftlich abgesicherten
Befunden und persönlicher Meinung" in den Naturwissenschaften
praktiziert.
In der Tat bestand meine Institutshomepage zum größten Teil aus
der Kritik einer solchen Vermischung von wissenschaftlichen Tatsachen und
persönlichen evolutionistischen Glaubenssätzen.
Im Übrigen bin ich sicher, dass auch der "biologische Laie"
angesichts der Kampagne Kutscheras und Hölldoblers leicht herausfinden
kann, wie glaubwürdig Wissenschaftler sind, die
(1) ihre Theorien zu Tatsachen erklären, die
(2) naturwissenschaftliche Kritik zu ihren unzulänglichen Theorien
an öffentlichen Institutionen verbieten lassen und die
(3) darüber hinaus die Diskussion der Argumente gegen ihre Hypothesen
um fast jeden Preis in einer Live-Diskussion vermeiden .
Die Daten meiner verbotenen Instituts-Library findet der interessierte Leser
jetzt unter meiner neuen Internet-Adresse
http://www.weloennig.de/internetlibrary.html
Zu dem ZEIT-Artikel wäre jedoch noch sehr viel mehr zu sagen, aber
vielleicht kann ich zu einem anderen Zeitpunkt auf weitere Punkte zu sprechen
kommen.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr
Wolf-Ekkehard Lönnig